Ursachen von Meinungsunterschieden innerhalb von Rechtsurteilen. Ursache VII Unterschiede in den Ableitungsregeln

Jede der klassischen Rechtsschulen hat eine Methodik in Bezug auf den Umgang mit den Quelltexten. Diese verschiedenen Ableitungsregeln bzw. Ableitungsprinzipien oder  „Urteilsfindungswege“ bringen dann auch konsequenterweise unterschiedliche Urteile hervor – etwas, das mit einer fachlichen Gelassenheit innerhalb der Gelehrsamkeit gehandhabt wird.

 

Folgende Themenkomplexe werden von Gelehrten verschieden gehandhabt:

 

  1. Umgang mit dem uneingeschränkten Befehl
  2. Einfach überlieferter Hadith, welcher die Allgemeinheit umfassend betrifft
  3. Die Frage, was vorzuziehen ist: Der Qiyaas oder ein Khabar Al- Waahid
  4. Mursal-Hadithe
  5. Was wird schwerer gewichtet: Das wortwörtliche Überlieferte oder das dem (scheinbar) entgegengesetzten Handeln des Überlieferers
  6. Inwiefern Analogieschluss Anwendung finden kann
  7. Umgang mit grammatikalischer Befehlsform und zusätzlichen Hinweisen

 

 

Die folgenden Folien demonstrieren Bespiele zu den eben aufgeführten Punkten 1, 5, 6 und 7, jeweils angewandt auf die nachkommenden Zweigfragen:

 

  1. Sind Kinder immer gleichmäßig zu beschenken?
  2. Müssen graue Haare gefärbt werden?
  3. Ist die Zufluchtssuche vor der Quranlesung verpflichtend?
  4. Muss derjenige, der sein Fasten durch Essen oder Trinken vorsätzlich gebrochen hat, eine Wiedergutmachung leisten?
  5. Ist die Pilgerfahrt nach Möglichkeit sofortig auszuführen, oder darf man diese aufschieben?

Ursachen von Meinungsunterschieden VII